Während sich das Bundeskriminalamt angesichts der Morddrohung gegen 53 AfD-Politiker zumindest alarmiert sieht, hält der Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer (SPD) die Todesliste auf der vom Verfassungsschutz beobachteten linksextremistischen Plattform Indymedia durchaus für ein Täuschungsmanöver. Solche Drohungen seien nach Kramer in Wahlkampfzeiten keine Seltenheit. Kramer hegt Zweifel an der Authentizität der konkreten Bedrohung, weil die „Gesamtschau der Begleitumstände“ unwahrscheinlich scheine. Er halte solche Anschläge im Moment für unwahrscheinlich. Dem Umstand, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz bereits im Juni letzten Jahres eine deutliche Radikalisierung der linksextremistischen Szene feststellte und auch „gezielte Tötungen“ politischer Gegner nicht ausschloss, ignoriert Kramer gekonnt. Kramers Steckenpferd ist nun einmal der Rechtsextremismus oder vielmehr die AfD, welche er öffentlichkeitswirksam noch schnell vor der Bundestagswahl als „erwiesen rechtsextrem“ einstufte. Da passt es nun wohl nicht ins Bild, wenn eben jene „Rechtsextreme“ mit dem Tode bedroht werden? Die kramerischen Prioritäten dürfen ja nicht über Bord geworfen werden.

Quellen: TA, 05.10.2021, https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2021/mordaufruf-afd-verfassungsschutz/, Linksextreme starten Mordaufruf gegen 53 AfD-Politiker: „Töten wir die Schweine“ – FOCUS Online